Die Barmelweid – ein kleines Paradies für Orchideen

Von Martina Leser
Lesedauer: 3 Minuten

Auf der Barmelweid fühlen sich mehrere wilde Orchideen-Arten wohl. Das ist gut, denn: Orchideen sind ein Zeichen für naturnahe Lebensräume.

Auf der Barmelweid fühlen sich mehrere wilde Orchideen-Arten wohl. Ein gutes Zeichen, denn Orchideen wachsen dort, wo sich naturnahe Lebensräume befinden. Gemäss Bundesamt für Umwelt hat die Schweiz in den letzten 70 Jahren über 90 Prozent der Flächen verloren, die für Orchideen geeignet sind.

Auf der Barmelweid, im kalkhaltigen Juragebiet, finden die wilden Schönheiten jedoch ideale Voraussetzungen vor: Sie lieben natürliche Wälder, insbesondere Buchen- oder Föhrenwälder mit kalkhaltigen, basischen Böden. Und trotzdem: Wilde Orchideen sind selten und deshalb in der Schweiz geschützt. Es gilt deshalb: Anschauen ja, pflücken nein!

Auch nicht ausgraben und im eigenen Garten wieder einpflanzen darf man wilde Orchideen. Die Pflanzen stehen unter Schutz, und die Gefahr ist gross, dass ihnen die Bedingungen am neuen Standort nicht entsprechen und sie absterben. «Let it be!» lautet die Devise.

Heimische Orchideen sind «mehrjährig»
Im Gegensatz zu vielen tropischen Orchideen wachsen die Orchideen-Arten in der Schweiz ausschliesslich am Boden. Fast alle heimischen Orchideen brauchen basische Böden, das heisst viel Kalk oder Dolomit. Die allermeisten wilden Orchideen blühen mehrere Jahre hintereinander und sind deshalb darauf angewiesen, dass man sie so lange stehen lässt, bis sie Reservestoffe in ihre Speicherorgane eingelagert haben. Geschieht dies nicht, hungern sie aus.

Damit Orchideen langfristig in der Schweiz überleben, ist es zudem wichtig, dass sie absamen können. Auf den Wiesen geschieht das im Mittelland etwa ab August, im Wald ab September/Oktober, je nach Besonnung und Exposition. Dabei sind Orchideensamen so fein und winzig, dass sie kein Nährgewebe besitzen und deshalb einen Pilz als Versorger brauchen, um keimen zu können. Haben die Jungpflanzen nach der Anschubphase durch die Pilze eigene Wurzeln und Blattorgane ausgebildet, ernähren sich die meisten Orchideen überwiegend selbst.

Orchideen, die Sie auf der Barmelweid finden
In den Wiesen- und Waldgebieten rund um die Barmelweid lassen sich verschiedene Orchideen-Arten bestaunen: So zum Beispiel das Fuchs-Knabenkraut, der braunrote Stendelwurz oder das rote Waldvögelein. Die ersten Orchideen des Jahres blühen im April, die letzten dann im September.

Unsere heimischen Orchideen sind auf jeden Fall einen Ausflug wert – zum Beispiel direkt auf die Barmelweid (mit Halt auf unserer Sonnenterrasse und einem leckeren Kaffee und Dessert?!) oder auf den nahegelegenen Orchideen-Lehrpfad in Erlinsbach. Mehr zum Lehrpfad finden Sie hier. Orchideen-Arten, denen Sie auf dem Lehrpfad begegnen können, sind:

Fliegen-Ragwurz
Knabenkraut
Mückenhändelwurz
Waldvögelein
Grosses Zweiblatt
Nestwurz
Stendelwurz

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