«Mir wird nie langweilig!»

Von Claudia Zumsteg und Martina Leser
Lesedauer: 5 Minuten

Claudia Zumsteg arbeitet seit 27 Jahren auf der Barmelweid und kennt jede Ecke der Klinik in- und auswendig. Ursprünglich in der Pflege gestartet ist sie heute in der Logistik der Barmelweid tätig und vorwiegend verantwortlich für das Pflegematerial auf den Stationen. Sie ist ein absoluter Profi, in dem, was sie tut und unterstützt damit die Pflege in allen Häusern optimal. Martina Leser, unsere Social Media Managerin, hat sie einen Morgen lang begleitet.

Claudia Zumsteg arbeitet seit 27 Jahren auf der Barmelweid und kennt die Klinik wie ihre eigene Westentasche. Ursprünglich in der Pflege gestartet ist sie heute in der Logistik der Barmelweid tätig und vorwiegend verantwortlich für das Pflegematerial auf den Stationen. Jeweils am Donnerstag und Freitag bestellt und verteilt sie die Materialien, damit die Schränke immer optimal gefüllt sind.

Claudia ist ein absoluter Profi, in dem, was sie tut – dies zeigt sich bereits in den ersten Minuten, die wir im Medikamentenraum der Station A1 verbringen: In Windeseile kontrolliert sie die vielen Schränke, scannt die QR-Codes der Produkte und gibt die Stückzahl ein. «Wenn ich die Bestellungen mache, dann geht das sehr schnell, da ich alle Produkte genauestens kenne und weiss, wo sie sich in den Schränken befinden. Wenn ich zum Beispiel in den Ferien bin und jemand anderes die Bestellung übernehmen muss, dann benötigt diese Person in der Regel etwas länger», schmunzelt sie.

Der Einfachheit halber sind die Schränke in allen Stockwerken genau gleich eingefüllt, das heisst, alle Pflege- und Reinigungsmaterialien befinden sich immer am genau gleichen Ort. Theoretisch. Claudia erklärt: «Es kann schon mal vorkommen, dass jemand aus der Pflege in der Eile ein Produkt am falschen Ort zurückversorgt. In der Regel bemerke ich das aber sofort bei der Bestellung.»

Claudias Weg in der Barmelweid
In den 27 Jahren, in denen Claudia bereits auf der Barmelweid tätig ist, hat sie nicht immer in der Logistik gearbeitet. Ursprünglich war sie in der Lehre als Krankenpflegerin. Nachdem es bei den Prüfungen nicht klappen wollte, sie aber trotzdem auf den Stationen gebraucht wurde, fand sie sich zunächst als Pflegeassistentin wieder und schon bald als Stationssekretärin. In dieser Funktion übernahm Claudia – damals noch komplett ohne PCs – das Eintragen der Ärzteverordnungen in der «Kurve», das Medikamente richten und auch das Betreuen des Telefons. Dies hat ihr sehr gefallen.

In ihren ersten sechs Jahren auf der Barmelweid hat Claudia auch hier gewohnt – im heutigen Haus D. Da war es naheliegend, dass sie sich ein Hobby gesucht hat, das sie auf der Barmelweid ausüben konnte. Sie entschied sich, in der Betriebslöschgruppe aktiv zu werden.



Zu Beginn Ihrer Feuerwehrlaufbahn – sie hat mit einer Arbeitskollegin zusammen die Frauenära begründet – war es sogar noch eine Betriebsfeuerwehr. In der Betriebslöschgruppe hat Claudia die Kurse zur Materialwartin und Gerätewartin absolviert und hat über die Jahre viele Kameradinnen und Kameraden begrüsst und verabschiedet. Ende 2021, nach 26 Jahren, hat sie selbst dann ihren Austritt gegeben.

Im Verlauf ihrer Tätigkeit auf der Barmelweid war Claudia auch als interne Botin tätig (als es noch kein internes Postsystem gab) und hat die Post mit einem Postwägeli an die Mitarbeitenden verteilt, hat für das Schlaflabor Patienten aufgeboten, half mit bei der Sterilisation, in der Diagnostik (beispielsweise bei Lungenspiegelungen) und schliesslich auch im Zentrallager. Dies aus dem Grund, da es damals intern ein Team gab, welches Spezialaufgaben übernahm und bei «Not am Mann/der Frau» aushalf und zu dem auch Claudia gehörte.

Nach erneuten Veränderungen im Arbeitsumfeld und einem Arbeitsunfall, bei dem sich Claudia eine komplizierte Luxationsfraktur am Fuss zuzog, blieb sie im – damals noch – «Zentrallager Pflege». Heute gehört das Zentrallager zur Logistik, in der jeder Mitarbeitende alle Aufgaben übernehmen kann, aber für sich je bestimmte Schwerpunktaufgaben erfüllt; bei Claudia ist dies wie bereits erwähnt die Verantwortung für die Pflegematerialien auf den Stationen.

Ordnung und System helfen
Nachdem Claudia die Bestellung erledigt hat, verlassen wir die Station A1 und gehen hinunter in die Logistik. Claudia erklärt: «Unterdessen dürfte die Bestellung, die ich oben auf der Station am Scanner gemacht habe, bereits auf dem PC im Büro sein.» Und tatsächlich: Mit wenigen Klicks kommt die Bestellung aus dem Drucker und wir machen uns gemeinsam auf, die bestellten Produkte in die Wagen zu füllen, mit denen Claudia die Waren dann auf die Stationen transportiert und einräumt.

Claudia hat den Überblick: Egal ob beim Scannen, Bereitstellen oder Einräumen des Pflegematerials

Claudia hat den totalen Überblick und findet ihre Waren quasi blind, ich brauche etwas länger, aber da alles perfekt und am richtigen Ort eingeräumt ist, habe ich auch keine grossen Probleme beim Suchen. Schnell haben wir die Wagen gefüllt, drei sind es heute an der Zahl. Ich bin beeindruckt, wie systematisch hier in der Logistik alles abläuft und frage Claudia, was denn Probleme sind, mit denen sie an ihrer Arbeit konfrontiert wird. Sie erklärt: «Problematisch ist, wenn Lieferungen nicht ankommen. Dies ist vor allem mit Corona zum Problem geworden, aber auch der Krieg in der Ukraine und die damit zusammenhängenden Lieferengpässe spüren wir.»

Wenn Produkte nicht geliefert werden können, kümmert sich Claudia um Ersatzprodukte. Manchmal gibt es auch ein bestimmtes Produkt plötzlich nicht mehr und dann muss sie sich um ein Nachfolgerprodukt kümmern. Nicht immer zur Freude der Pflegenden – aber das lässt sich leider nicht ändern. In den Sitzungen, die einmal im Monat mit den Materialverantwortlichen der Stationen stattfinden, wird dann gemeinsam versucht, Lösungen zu finden.

Vielfalt an Aufgaben macht die Arbeit spannend
«Die Donnerstage und Freitage sind meine beiden intensivsten Arbeitstage», sagt Claudia. An den anderen Tagen – Claudia ist zu 100% da – kümmert sie sich um Ersatzprodukte, aktualisiert den Artikelstamm und erstellt Fahrtenpläne. Zusätzlich verschickt sie Mahnungen und fragt bei externen Firmen nach, wenn Waren nicht rechtzeitig ankommen.

Zusammen mit ihrer Teamkollegin und ihren Teamkollegen erledigt sie zudem alle weiteren anfallenden Arbeiten in der Logistik: Sie bestellt und verteilt das Reinigungsmaterial, erledigt die Bestellungen bei externen Firmen, liefert die bestellten Materialien an unser Ambulatorium in Aarau, holt die Medikamentenbestellungen für die Stationen und unsere Langzeitpflege in Aarau ab, sortiert die externe Post in die Postfächli, frankiert die zu versendende Post und bringt diese mit dem Barmelweid-Auto nach Erlinsbach, hilft bei der Karton- und Abfallentsorgung und füllt die Mineralwasserbestände für die Patientinnen und Patienten auf – ein echter Rundum- und Full-Time-Job! «Ja, mir wird nie langweilig», lacht Claudia – und macht sich auf den Weg auf die Stationen, um die heute bestellten Pflegematerialien einzufüllen.

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