«Wir haben uns gut eingelebt auf der Barmelweid»

Von Martina Leser
Lesedauer: 5 Minuten

Im August 2025 haben 18 neue Lernende ihre Lehre auf der Barmelweid begonnen, so auch Amoha Eng in der Pflege, Dario Kupferschmid in der Küche und Lyan Dean Theissl in der KiTa Pilzhüsli. Nach 100 Tagen auf der Barmelweid ziehen sie im Blog eine erste Bilanz.

Hallo ihr drei, schön, dass ihr euch heute Zeit für diesen Blogbeitrag genommen habt. Zum Start würden wir gerne von euch wissen: Wie war euer Weg auf die Barmelweid? Und ist eure Lehre bis jetzt so, wie ihr sie euch vorgestellt habt?

Lyan: Ja, bei mir haben sich meine Erwartungen bis jetzt gut erfüllt. Ich hatte ziemlich genaue Vorstellungen darüber, was mich in der KiTa erwartet – ich habe drei Brüder, wovon zwei jünger sind als ich – von dem her habe ich auch vor der Lehre zu Hause schon Betreuungsaufgaben übernommen und konnte mir gut vorstellen, wie es in einer KiTa zu und her geht. Ich bin sehr gut in die Lehre gestartet; die Kinder waren am Anfang zwar noch etwas scheu, aber mittlerweile haben sie sich gut an mich gewöhnt und freuen sich, wenn ich am Morgen in die KiTa komme.

Amoha: Ich war vor dem Lehrstart an verschiedenen Orten am Schnuppern, auch zweimal auf der Barmelweid, im Haus A und im Haus B. Auf der Barmelweid hat es mir am besten gefallen, da die Aufgaben sehr abwechslungsreich sind, deshalb habe ich mich gefreut, als ich die Zusage für die Lehre erhalten habe. Bisher wurden alle meine Erwartungen an die Lehre erfüllt, eigentlich sogar übertroffen!

Dario: Ich war vor dem Lehrstart auch zweimal auf der Barmelweid zum Schnuppern, einmal in der «Kalt»-Abteilung, wo man vor allem Salate macht, und einmal in der Patisserie, was mir sehr gut gefallen hat. Im ersten Monat hier auf der Barmelweid war ich wieder in der Patisserie, was super war, im zweiten Monat wieder im Kalt-Bereich und jetzt im dritten Monat mache ich beides, was sehr abwechslungsreich ist.

Wie habt ihr euch unterdessen eingelebt auf der Barmelweid? Was gefällt euch an eurer Arbeit am besten, was am wenigsten? Und was ist noch schwierig?

Alle drei: Ja, wir haben uns gut eingelebt auf der Barmelweid!

Lyan: Der Start war für mich eigentlich einfach, ich kannte bereits einige Leute hier, auch andere Lernende, von dem her habe ich mich nie alleine gefühlt. Was noch etwas schwierig ist, ist, dass die Barmelweid so gross ist – man muss sich zuerst daran gewöhnen und schauen, dass man alles findet. Und ich putze und räume sehr oft auf, aber das gehört halt einfach dazu zu diesem Beruf! Am schönsten ist, wenn die Kinder am Morgen auf mich zu rennen und meinen Namen schreien. Und die Kinder und Eltern sind sehr dankbar für unsere Arbeit, das ist auch schön.

Dario: In der Küche läuft es gut, ich kann immer fragen, wenn ich etwas nicht weiss oder unsicher bin, und nie ist jemand genervt, wenn er oder sie mir etwas zeigen oder erklären muss. Es ist nie schlechte Stimmung in der Küche, das ist schön. Was mir besonders gefällt, ist, dass ich am Ende direkt das Ergebnis meiner Arbeit sehe und dass die Leute so oft rückmelden, dass das Essen lecker ist. Was noch etwas schwierig ist, ist draussen beim Schöpfen, wenn viele Leute gleichzeitig da sind und alle verschiedene Wünsche haben, zum Beispiel bei der Portionengrösse. Und der Service am Band ist manchmal etwas langweilig, wenn man nur einzelne Komponenten schöpfen muss. Und ja, auch wir putzen oft in der Küche!

Amoha: Allgemein sind meine Aufgaben schon sehr anspruchsvoll, wir lernen vieles sehr früh, aber wir werden auch immer gut begleitet von unseren Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern. Ich hatte bis jetzt nie das Gefühl, dass ich nicht weiss, was ich tun muss oder wie ich etwas tun muss und die Vielfalt an pflegerischen Tätigkeiten finde ich super. Am schönsten ist es für mich, wenn ich sehe, welche Fortschritte meine Patientinnen und Patienten machen, zum Beispiel, wenn sie am Anfang noch im Rollstuhl waren und dann plötzlich wieder gehen können. Schön ist auch die Dankbarkeit der Patientinnen und Patienten gegenüber uns Pflegenden. Beim Putzen und Aufräumen schliesse ich mich Lyan und Dario an, zudem müssen wir oft auch Dinge auffüllen, was viel Zeit beansprucht und dann kann es manchmal etwas stressig werden, um alles zu schaffen.

Wie werdet ihr in eurer Lehre begleitet und wie ist es mit der Schule?

Amoha: Wir haben Berufsbildnerinnen und Berufsbildner, aber die können natürlich nicht immer da sein und meistens begleiten sie auch mehrere Lernende gleichzeitig. Wir werden deshalb oft von anderen Fachpersonen unterstützt und dürfen auch schnell Arbeiten selbständig erledigen. Und wenn wir Fragen haben, dann dürfen wir immer alle auf der Station fragen, das ist kein Problem. Die Schule ist ok, manchmal aber auch etwas anstrengend oder stressig, denn wir haben sehr viel Stoff, den wir lernen müssen. Ich finde gut, dass ich auf der Barmelweid regelmässig Zeit erhalte, um den Stoff aus der Schule zu lernen oder mit den Berufsbildenden anzuschauen. Und der gelernte Stoff lässt sich auch direkt an der Arbeit umsetzen, das ist gut.

Dario: Mein Ausbildner ist super. Er ist lustig und sehr geduldig und begleitet mich gut in meinen Praxisaufgaben. Er fragt auch regelmässig zwischendrin mein Wissen ab, damit ich das, was ich in der Schule lerne, auch anwende. Ich bin manchmal aber trotzdem froh, wenn ich Schule habe und nicht in der Küche arbeite, denn dort muss ich den ganzen Tag stehen und in der Schule kann ich einfach mal einen Tag lang sitzen und zuhören. Vom Stoff her ist es aber recht viel, von dem her ist die Schule schon auch anspruchsvoll.

Lyan: Ich habe eine Berufsbildnerin, die in der gleichen Kindergruppe arbeitet, das heisst, wir sind immer zusammen unterwegs, sie unterstützt mich immer und ich kann sie immer fragen, wenn ich etwas nicht weiss oder ein Problem habe. Ich bin sehr froh, dass ich sie an meiner Seite habe. In der Schule bin ich mittlerweile sehr glücklich, ich habe mich gut eingelebt, es macht Spass und ich schreibe auch gute Noten. Am Anfang war ich dort noch recht unsicher, weil ich niemanden kannte, aber mittlerweile habe ich neue Leute kennengelernt, was spannend ist.

Was wünscht ihr euch für eure Lehre von der Barmelweid – und wo seht ihr euch vielleicht bereits nach der Lehre?

Lyan: Mein Ziel ist, allgemein einfach gut durch die Lehre zu kommen, schöne Erlebnisse zu sammeln und einen guten Abschluss zu machen. Ich weiss, dass gute und schlechte Zeiten kommen werden, aber das ist normal. Ich bin motiviert und glaube, dass es gut kommt. Nach meiner Lehre möchte ich gerne ein paar Wochen in einem anderen Land arbeiten, zum Beispiel in Spanien.

Dario: Ich wünsche mir, dass es so gut weitergeht, wie bisher, dass ich mit der Zeit immer selbständiger werde und dass ich mich nicht verletze. Die Abschlussprüfung ist bereits jetzt ab und zu Thema und wir müssen auch immer wieder Prüfungsmenüs kochen. Dann kriegt man einfach einen Warenkorb und muss daraus ein Menü kreieren. Mein Ziel ist, die LAP zu schaffen und danach erst einmal zu arbeiten.

Amoha: Die Zeit hier oben ist bisher so schnell vorbeigeflogen! Ich hoffe natürlich, dass es so gut weitergeht, wie bisher. Ich möchte noch viel Neues dazulernen und immer selbständiger in all meinen Aufgaben werden. Und natürlich möchte ich in der Schule gute Prüfungen schreiben. Was nach der Lehre kommt, ist für mich noch recht offen, vielleicht mache ich danach noch die Berufsmatur.

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