Von Martina Leser
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Vor knapp vier Monaten hat Daria Littmann auf der Barmelweid ihre Lehre als Fachfrau Gesundheit (FaGe) begonnen. Im Blog blickt sie mit uns zurück auf die ersten 100 Tage in ihrer Lehre.
Im August hat Daria Littmann ihre Lehre als Fachfrau Gesundheit auf der Barmelweid begonnen. Dass sie diese Ausbildung machen will, das war für sie schon lange klar: «Schon als kleines Mädchen wusste ich, dass ich FaGe werden will. Ich glaube, das hing auch damit zusammen, dass meine Eltern beide im Gesundheitsbereich tätig sind: Meine Mutter ist Fachfrau Radiologie, mein Vater Facharzt für Radiologie».
Um sicherzugehen, dass FaGe die richtige Ausbildung für sie ist, hat Daria in mehreren Spitälern geschnuppert, unter anderem auch auf der Barmelweid. «Das Schnuppern war sehr gut und hat mich darin bestätigt, diese Ausbildung machen zu wollen. Für die Barmelweid habe ich mich entschieden, weil mir die familiäre Atmosphäre und natürlich dir wunderschöne Lage sehr gefällt», erklärt Daria.
«Der nahe Kontakt zu Menschen ist für mich sehr wichtig»
Oft sagen junge Leute im Berufswahlprozess – und dies häufig vielleicht etwas unbedacht – «etwas mit Menschen» machen zu wollen und merken dann beim Schnuppern, dass dies doch nicht das ist, was sie sich vorgestellt haben. Anders bei Daria, sie sagt: «Für mich ist der Kontakt zu Menschen einer der wichtigsten Gründe, weshalb ich mich für die FaGe-Ausbildung entschieden habe. Ich liebe den persönlichen Kontakt zu Menschen, ich bin sehr kontaktfreudig und mir gefällt es insbesondere, wenn ich anderen helfen kann».
Auf der Barmelweid ist Daria auf Station B5 tätig, unserer geriatrisch-internistischen Rehabilitationsstation. Dass sie als junge Frau mit älteren Menschen zu tun hat, das findet sie super: «Unsere Patientinnen und Patienten sind einfach wunderbar und sie sind sehr dankbar für alles, was wir für sie tun. Das ist schön und motiviert mich jeden Tag aufs Neue, mein Bestes zu geben».
Dass sie hier irgendwann mit dem Tod konfrontiert werden könnte, beunruhigt sie nicht: «Der Tod gehört wie die Geburt zum Leben dazu, ich denke, wir können ihn nicht einfach verdrängen. Bisher ist noch niemand auf der Station gestorben, seit ich hier bin, aber wir erhalten manchmal natürlich die Nachricht, dass ehemalige Patientinnen oder Patienten gestorben sind, dann berührt einen das schon auch, da man die Person ja kannte».
Viel Verantwortung von Beginn an
Bis jetzt ist die Ausbildung für Daria so, wie sie sich diese im Vorfeld vorgestellt hat. «Erstaunt hat mich aber ein wenig, dass ich bereits von Beginn an sehr viele Kompetenzen erhalten habe – mehr als ich mir vor dem Lehrstart vorgestellt hatte», freut sie sich. Arbeiten, die sie erledigt, sind zum Beispiel die 7P-Runde* oder bei der Körperpflege unterstützen, wenn Patientinnen und Patienten dabei Hilfe benötigen. Eingeführt und begleitet wird sie dabei von ihrer Berufsbildnerin.
Auch wichtig sind jeweils die Rückmeldungen und der Austausch zum Zustand der Patientinnen und Patienten. «Toll ist hier auf der Barmelweid vor allem der interdisziplinäre Austausch mit den Ärztinnen und Ärzten und den verschiedenen Therapeutinnen und Therapeuten. Dadurch sind wir in der Pflege immer auf dem neuesten Stand und wissen immer über alle Prozesse Bescheid», sagt sie.
Arbeitstage gehen schnell rum
Manchmal ist Daria darüber erstaunt, wie schnell ihre Arbeitstage rum sind – langweilig wird ihr nie. Sie berichtet: «Es gibt schon immer viel zu tun, aber mir gefallen die Tätigkeiten und ich freue mich jeden Tag auf die Arbeit. Momentan darf es genau so weitergehen».
Für ihre Arbeit profitieren kann Daria auch vom Unterricht in der Berufsschule und bei den überbetrieblichen Kursen, die sie als sehr hilfreich erlebt. «Die Inhalte der Ausbildung und der Schule sind gut aufeinander in sogenannten Monatszielen abgestimmt. Was ich in der Schule theoretisch lerne, kann ich auf der Barmelweid direkt in die Praxis umsetzen», erklärt sie.
Besonders interessant findet Daria den Biologie-Unterricht: «Der Körper und alle Prozesse darin interessieren mich sehr. Der menschliche Körper ist ein echtes Wunderwerk!», schwärmt sie.
Musik und Tanz als Ausgleich zur Ausbildung
Wenn Daria nicht in der Schule oder auf der Barmelweid ist, findet sie Ausgleich im Musizieren und Tanzen: Sie spielt einmal pro Woche Querflöte in einem Ensemble und geht einmal pro Woche ins Lyrical Jazz. «Meine Hobbys sind mir sehr wichtig und ermöglichen mir, in Balance zu bleiben», erklärt die 16-Jährige.
Auf die Frage, ob sie auf der Barmelweid bereits ein Vorbild gefunden habe, das sie speziell beeindruckt, antwortet Daria: «Es gibt da tatsächlich jemanden, der mich beeindruckt – eine ehemalige FaGe-Lernende, die dieses Jahr abgeschlossen hat und weiterhin auf unserer Station tätig ist. Sie ist ein so positiver Mensch und kann mir so viel weitergeben, erklärt gut und motiviert mich. Bei ihr habe ich überhaupt keine Hemmungen und kann sie alles fragen, das ist super».
Wir wünschen Daria weiterhin viel Freude in ihrer Lehre auf der Barmelweid, viele schöne, spannende und lehrreiche Momente und viele Menschen, die sie in ihrer Lehre unterstützen.
*Die 7-P-Runde setzt sich aus diesen Elementen zusammen:
• 1. Person: Sich als Teil des Betreuungsteams vorstellen, Funktion benennen
• 2. Plan: Orientierung über Tagesablauf geben, Therapieplan besprechen
• 3. Priorität: Was ist der Patientin / dem Patienten heute wichtig?
• 4. Persönliche Hygiene: Benötigt die Patientin / der Patient Hilfe?
• 5. Pain 0-10: Pflegerischer Schwerpunkt: Verbände, Stuhlgang, Medikamente, Trinkplan, Ernährung
• 6. Position: Rundum-Check aller Bedürfnisse der Patientin / des Patienten
• 7. Präsenz: Erklären, wann man zum nächsten Mal bei der Patientin / beim Patienten ist