Drei Jahre C3: «Me schafft eifach gern da»

Von Daniela Girod und Martina Leser
Lesedauer: 5 Minuten

Am 10. Februar 2020 eröffnete unsere Station C3 – damals als Pilotprojekt «Wochenaufnahmestation». Die Station sollte nur jeweils von Montag bis Freitag geöffnet sein und die Patientinnen und Patienten im Verlauf der Woche dann in eine der anderen Stationen in Haus A übertreten. Doch es kam alles ganz anders – und dies auch ein bisschen «mit Hilfe» von Corona. Mehr dazu gibt’s im Rückblick der vergangenen drei Jahre.

Vor drei Jahren, am 10. Februar 2020, eröffnete die Barmelweid die Station C3 – damals noch als Pilotprojekt «Wochenaufnahmestation». Der Plan ursprünglich war, dass die Wochenaufnahmestation jeweils nur von Montag bis Freitag geöffnet ist und dass die Patientinnen und Patienten im Verlauf der Woche (bis spätestens Freitag), dann in eine der anderen Stationen in Haus A übertreten. Doch es kam alles ganz anders – und dies auch ein bisschen «mit Hilfe» von Corona.

Im Rückblick erzählt uns die Teamleiterin Pflege der Station C3, Daniela Girod, wie aus der Wochenaufnahmestation schliesslich eine «normale» Station wurde, wieso vor allem die ersten eineinhalb Jahre sehr turbulent waren und weshalb ihr Team sich auf C3 einfach rundum wohl fühlt.

Corona als «Spielverderber»
Nach der Eröffnung am 10. Februar 2020 konnte das C3-Team sich nur während sechs Wochen dem Aufbau der neuen Station widmen, bevor Corona der Pilotstation dann gegen Ende März ein jähes Ende bereitete: Die vielen Corona-Patientinnen und Patienten, die nach und nach auf der Barmelweid eintrafen, sowie die vielen Ausfälle beim Personal, zwangen die Barmelweid damals zu diesem Schritt. «Das war eine herausfordernde Zeit für mein kleines Team», erinnert sich Daniela Girod, «denn plötzlich waren meine Leute verteilt auf verschiedenen Stationen der Barmelweid und fügten sich in neue Teams und Strukturen ein. Es war unklar, für wie lange dies so sein würde.»

Trotz dieser schwierigen Umstände versuchte Daniela Girod, die Vision von C3 im Fokus zu behalten und fungierte in dieser Zeit als eine Art «Kitt», indem sie ihre Leute immer und immer wieder besuchte auf den anderen Stationen und ihnen Mut zusprach, dass es hoffentlich bald weitergehen würde auf C3. Die Teamleiterin erinnert sich: «Ich war punktuell auch auf anderen Abteilungen tätig, aber mehrheitlich führte ich auf dem leeren C3 Pflegeschulungen durch. Die Teachings waren für Mitarbeitende der Barmelweid, welche keine Erfahrung in der Pflege hatten und eingesetzt werden sollten, falls die Pandemie in die gefürchtete ‘Phase Rot’ rutschen sollte. Wir als Team freuten uns sehr, als wir dann im Juni endlich wieder unsere Station aufmachen konnten und es waren auch alle wieder mit Elan dabei.»

Turbulente eineinhalb Jahre und Corona zum Zweiten
«Die Entwicklungen, die in den Monaten Juni bis November 2020 und dann ab Januar 2021 auf der Station und im Team vor sich gingen, die waren grossartig!», ist Daniela Girod auch zwei Jahre später noch stolz. In dieser Zeit wurden wichtige Grundsteine im Lean- und Care-Management auf der Station gelegt – und unter anderem auch das Fundament dafür, dass unterdessen gleich vier Lernende und zwei Wiedereinsteigerinnen auf C3 mit an Bord sind.

Im November 2020 dann überrollte die zweite Welle die Schweiz und die Barmelweid beschloss, C3 ab sofort im 24/7-Betrieb zu führen, als Station ohne Corona-Patientinnen und -Patienten. Nun hiess es, Personal zu finden. Dank dem Knowhow unser stellvertretenden Leiterin Pflegedienst, Barbara Niederhauser, konnte internes Personal aufs C3 eingesetzt werden. Mit der Zeit wurden dann weitere Mitarbeiter eingestellt, denn die zackige Umstellung auf den 7-Tage-Betrieb erforderte es, das Konzept der Abteilung umzugestalten und damit mehr Personal einzustellen. «So hatten wir innert kürzester Zeit plötzlich drei neue Arbeitsgspänli und lebten uns in den 7-Tage-Betrieb ein – an dem wir schlussendlich hängen geblieben sind und mittlerweile als eine ‘normale’ Station auf der Barmelweid fungieren», sagt Daniela Girod.

Umstellung auf eine normale Station aus verschiedenen Gründen
Obwohl Corona ursprünglich der Auslöser war, weshalb im November 2020 auf den 7-Tage-Betrieb umgestellt wurde, waren schlussendlich andere Gründe dafür verantwortlich, dass das Pilotprojekt «Wochenaufnahmestation» nicht definitiv umgesetzt wurde. Daniela Girod erklärt: «Die Umstellung auf den 7-Tage-Betrieb brachte den positiven Nebeneffekt mit sich, dass wir die Patientinnen und Patienten nun länger betreuen, den Pflegeprozess aktiv mitgestalten und die Ziele mit den Patientinnen und Patienten planen und verfolgen können.»

Eindrücklich war für Daniela Girod und ihr Team vor allem während Corona, dass die Patientinnen und Patienten jeweils extrem schwach eintraten und kaum gehen konnten – und dann, nach ein paar Wochen auf C3, gestärkt und zu Fuss wieder austraten! «Im Vergleich zur oft hektischen Situation in einem Akutspital ist es hier oben einfach viel befriedigender zu arbeiten, weil die Aufenthaltsdauer der Patientinnen und Patienten länger ist und die diversen Diagnosen sehr spannend sind», findet Daniela Girod.

«Man darf immer fragen, wenn man etwas nicht weiss»
Seit der Eröffnung im Februar 2020 ist das Team von C3 bereits enorm gewachsen: Vier Lernende sind seit Sommer 2022 dabei, zwei Wiedereinsteigerinnen durften ihren Dienst auf C3 wieder aufnehmen und eine zweite Care-Managerin und Berufsbildnerin arbeitet neu auf C3, damit es allen im Lernprozess gut geht. «Es ist toll, wie alles funktioniert hier und es ist schön mitanzusehen, wie sich die Lernenden entwickeln», freut sich Daniela Girod», es ist sicher ein Vorteil hier, dass wir eine kleine Station sind und dadurch überschaubarer als eine grosse».

Dass sich alle wohl fühlen, das hängt auch mit dem Umgang untereinander zusammen. Fragt man Daniela Girods Mitarbeiterinnen, so schätzen sie vor allem den offenen Austausch untereinander, dass man immer Fragen stellen darf, wenn etwas unklar ist, die respektvolle und wertschätzende Haltung allen Teammitgliedern gegenüber – oder wie es Sandra Lustenberger (Dipl. Pflegefachfrau aus dem Temporärbüro) ausdrückt: «Me schafft eifach gern da!»

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ich durfte „wegen“ der 2. Corona-Welle vom A1 ins C3 wechseln und fühle mich in diesem Team… mit diese TL… wirklich sehr aufgehoben und wohl.

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